Kis aktuell

Ereignisreiches Jubiläumsjahr für den KIS
Werkleiter: Wir stellen uns den Herausforderungen für 2016

Das Jahr 2015 war kein gewöhnliches Jahr für den KIS. Denn der Kommunale Immobilien Service (KIS) feierte im Januar den zehnten Jahrestag seiner Gründung. „Wir hatten eigentlich gar keine Zeit zu feiern“, sagte KIS-Werkleiter Bernd Richter bei der Rückschau auf das vergangene Jahr und ergänzte: Im Januar waren wir intensiv mit der Einführung einer neuen Unternehmenssoftware beschäftigt. Das ganze Jahr über arbeiten wir zudem an der Verbesserung der Bildungsinfrastruktur. Und auch für die Herausforderungen durch den starken Anstieg der Flüchtlingszahlen mussten wir Antworten finden. Das ist uns gelungen, wenn auch unter einigen Mühen, wie ich nicht verkennen möchte.“

Wie schon in den vergangenen Jahren standen auch im Jahr 2015 Investitionen in die weitere Verbesserung der Bildungsinfrastruktur der Landeshauptstadt im Fokus des KIS. Die ersten Planungen und Bauaktivitäten nach dem Schulentwicklungsplan 2014-2020 fanden statt. Die Gesamtinvestitionen des KIS beliefen sich im Jahr 2015 auf 38,4 Mio. Euro. Im Bereich der Bildungsinfrastruktur wurden 29,9 Millionen Euro im Schulbereich und 3,5 Millionen Euro in Kitas und Horte investiert. Für Flüchtlingsunterkünfte hatte der KIS in diesem Jahr 2 Millionen Euro eingeplant.

Bildungsinvestitionen
Der überwiegende Teil der Investitionen betraf auch im Jahr 2015 die Potsdamer Bildungsinfrastruktur, für die ca. 90 % der Mittel investiert wurden. Kernpunkte dabei waren die Weiterführung und Fertigstellung der in den Vorjahren begonnenen Vorhaben sowie in zunehmenden Maße die Umsetzung des im Frühjahr 2014 beschlossenen Schulentwicklungsplanes.

Zu den zentralen Bauvorhaben des KIS zählt das Humboldt-Gymnasium, wo auf dem Gelände des 2012 abgerissenen Blauhauses zwischen 2013 und August 2015 ein Neubau entstand. Nach der Fertigstellung im August 2015 und dem Umzug der Nutzer in den behindertengerechten Bau haben im September 2015 die Brandschutz- und energetischen Sanierungsarbeiten am Altbau begonnen. Die endgültige Fertigstellung des Humboldt-Gymnasiums ist für das vierte Quartal 2016 geplant bei Gesamtkosten von 9,35 Millionen Euro. Aber auch der Abschluss der Sanierung der Goetheschule und des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums war ein wichtiger Meilenstein im Bereich der Bildungsinfrastruktur.

Im zehnten Jahr seines Bestehens wurde der Kommunale Immobilien Service Potsdam aber auch vor einige Herausforderungen gestellt. So musste auf Grund von Schadstoffproblemen und vom KIS festgestellten Planungs- und Ausführungsfehlern der Übergabetermin des Haupthauses des Helmholtz-Gymnasiums erneut verschoben werden. Ein neues Planungs- und Projektsteuerungsteam hat sich nun an den Abschluss der Schadstoffsanierung und die Beseitigung der Baufehler gemacht. Die Eröffnung des Hauses wird nun zum Beginn des Schuljahres 2016/2017 erfolgen.

Dass Bauprojekte nicht immer reibungslos verlaufen, zeigte sich auch beim Bau der neuen Gesamtschule Leonardo-Da-Vinci an der Esplanade. Das bisher sehr erfolgreich verlaufende Projekt machte leider auf Grund von Problemen bei der Betonqualität Schlagzeilen. Ein Teilbereich des Baus musste daher für den weiteren Ausbau zunächst gesperrt werden. Zurzeit wird durch weitere Analysen und Berechnungen fieberhaft an der Lösung des Problems gearbeitet. Welche Auswirkungen sich auf den Gesamtprojektverlauf und somit den für den Schuljahreswechsel 2016/17 geplanten Fertigstellungstermin ergeben, wird frühestens Ende Januar feststehen.

Bernd Richter: „Auch wenn wir alle Anstrengungen für einen immer noch planmäßigen Projektabschluss unternehmen, werden wir gemeinsam mit den betroffenen Schulen und dem Fachbereich Bildung und Sport vorsorglich einen „Plan B“ erarbeiten, um unabhängig von den Unwägbarkeiten am Bau einen regulären Schulbetrieb zu gewährleisten.“

Unterbringung von Flüchtlingen
Vor große Herausforderungen stellte die Landeshauptstadt Potsdam, aber auch den KIS die stark steigende Zahl an Flüchtlingen und Asylbewerbern im Verlauf des Jahres 2015. Bis zum Ende des Jahres wurden knapp 1700 aufgenommen. Der KIS hat folgende Projekte umgesetzt, um eine menschenwürdige Unterkunft zu ermöglichen:

Direkt angrenzend an die Wasserschutzpolizei in der Straße An der Pirschheide wurde eine  Containeranlage aufgebaut. Es ist eine Unterkunft für 72 Flüchtlinge.

Die frühere Waldschule in der Waldsiedlung in Groß Glienicke wird zum Teil nun als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Der Standort in der Seeburger Chaussee 2 (Gebäude Haus 5, Gebäudeteil D) wurde im Juli 2015 eröffnet und bietet nunmehr Platz für 186 Personen.

Aus Cottbus hat der KIS ein ehemaliges Bettenhaus des dortigen Krankenhauses umsetzen lassen. Seit April steht diese Modulanlage nun auf einem städtischen Grundstück in der David-Gilly-Straße, direkt neben dem Sportplatz Kirschallee. Die Unterkunft für 60 Menschen wurde im Juli 2015 eröffnet. Das Erdgeschoss der Einrichtung ist barrierefrei nutzbar, alle Zimmer haben ein Bad mit Dusche. Gekocht werden kann in Gemeinschaftsküchen.

Zudem entstehen an drei Standorten, Willi-A.-Kleinau-Weg in Drewitz, An der Sandscholle in Babelsberg, An der Birnenplantage in Neu Fahrland, Notunterkünfte in Leichtbauhallen. Je Standort können 98 Personen untergebracht werden. Zusätzliche Versorgungshallen bieten darüber hinaus an jedem Standort Raum und Platz zum individuellen Kochen, Gemeinschaftsaufenthalt und soziale Betreuung. Der Standort Sandscholle wurde bereits in Betrieb genommen. Im Januar folgen Neu Fahrland und danach Drewitz. In Regie der Stadtwerke einsteht neben dem Freilandgeläde ein weiterer Leichtbauhallenstandort.

Darüber hinaus unterstütze der KIS den Fachbereich Soziales und Gesundheit fachlich und logistisch bei der Entwicklung weiterer Flüchtlingsunterkünfte, beispielhaft bei der Anmietung und Herrichtung des Alten Landtages.

Verwaltungscampus
Im Rathaus werden aktuell neue Büroräume für die wachsende Mitarbeiterschaft der Landeshauptstadt Potsdam geschaffen. Dazu wurden die zuvor als Lagerräume, Archiv oder Fahrradraum genutzten Bereiche vollständig entkernt, eine neue, gedämmte Bodenplatte eingebaut und neue Raumstrukturen geschaffen. Hinzu kam der Einbau einer neuen Aufzuganlage, die endlich einen tatsächlich behindertengerechten Zugang zum Stadthaus ermöglicht. Auf dem Campus wurde zudem Ende September das neue Gebäude der Suppenküche feierlich eröffnet. Fast zwei Jahre nach dem Auszug und Umzug in die Benkertstraße ist die Suppenküche wieder auf dem Verwaltungscampus ansässig.

Ausblick auf das Jahr 2016
Neben der Unterbringung von Flüchtlingen ist der Ausbau der Schulinfrastruktur weiterhin Kernaufgabe des KIS im kommenden Jahr. Die Umsetzung des Schulentwicklungsplans nimmt dabei im Jahr 2016 weiter Fahrt auf. Die Investitionsplanung sieht für das kommende Jahr Gesamtinvestitionen von 48,8 Millionen Euro vor. Der überwiegende Teil der Investitionen betrifft die Potsdamer Bildungsinfrastruktur, für die Mittel von 43,5 Millionen Euro vorgesehen sind. Kernpunkte dabei sind der Abschluss der in den Vorjahren begonnenen Vorhaben sowie die Umsetzung des im Jahr 2014 beschlossenen Schulentwicklungsplanes.

Zu den wichtigsten Investitionsprojekten im Jahr 2016 zählen im Schulbereich die für Sommer 2016 geplanten Fertigstellungen des Haupthauses des Herrmann-von-Helmholtz-Gymnasiums auf dem Campus Kurfürstenstraße und des Altbaus des Humboldt-Gymnasiums in der Heinrich-Mann-Allee. In der Kurfürstenstraße wird außerdem die neue Turnhalle zum Herbst 2016 übergeben. Schon im Mai sind die Arbeiten an den Außenanlagen der Rosa-Luxemburg-Schule beendet.

Wichtige Meilensteine bei der Umsetzung des Schulentwicklungsplans 2014-21 sind der Baustart der neuen Schule Am Stern und des Neubaus der Grundschule Bornim jeweils im Herbst des Jahres. Die Fertigstellung ist an beiden Standorten zum Schuljahresbeginn 2018/19 vorgesehen.

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