Bildungsforum

Eröffnung des Bildungsforums

Das Bildungsforum am Ort der ehemaligen Stadt- und Landesbibliothek wurde am 7. September 2013 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet. Entstanden ist ein außergewöhnlicher Ort, ein Haus der Zukunft, das es in seiner Komplexität und Vielfalt sicher nicht häufig in Deutschland gibt. An einem Ort im Zentrum der Stadt sind die Stadt- und Landesbibliothek, die Volkshochschule und ein Schaufenster der Wissenschaft vereint. Mitten im Herzen Potsdams und in unmittelbarer Nähe zum neuen Landtag entstehen ein neuer, inspirierender Ort des lebenslangen Lernens und ein einladender Treffpunkt mit Wohlfühl-Atmosphäre.


Das Angebot des Bildungsforums richtet sich an alle Alters- und Zielgruppen. SLB, VHS und WIS gehen mit gemeinsamen Angeboten und Design im Bildungsforum auf und planen eine Vielzahl von sich ergänzenden Veranstaltungen zu Bildung, Medien und Wissenschaft.

Geschichte des Bildungsforums

Über das 1974 eröffnete Gebäude der damalgen Stadt-und Landesbibliothek wurde lange Jahre diskutiert - zum Teil auch sehr kontrovers. Immer wieder ging es um die Frage: Erhalt oder Abriss.

Bereits im Jahr 2005 wurde ein Bibliothekskonzept für die Stadtverordnetenversammlung erstellt. Darin enthalten war auch eine ausführliche Standortprüfung, die belegt, dass die Sanierung im Bestand die wirtschaftlichste Variante darstellt.

Beschlüsse der Stadtverordneten aus dem Jahren 2005 und 2006 legten fest, dass dazu Planungsleistungen zu erbringen sind. Im Januar 2007 erfolgte dann der endgültige Beschluss zur Sanierung der Bibliothek.

Im Jahr 2005 wurde bereits ein europaweites VOF-Verfahren zur Auswahl eines geeigneten Architekten für die Planungen zur Sanierung der Stadt-und Landesbibliothek durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich 67 Einzelbewerber und Bürogemeinschaften am Verfahren. In die Endauswahl kamen 5 Büros. Aus diesen Bewerbern wurde anhand einer beauftragten Arbeitsprobe das Büro Reiner Becker Architekten als das geeignetste ausgewählt (www.reiner.beckerarchitekten.de).

 

Projekt "Bildungsforum"

Der notwendige Umbau bietet die Möglichkeit, die Weichen für ein wirklich zukunftsweisendes Projekt zu stellen: das "Bildungsforum", das heißt die räumliche Zusammenführung und Vernetzung der jetzigen Stadt-und Landesbibliothek mit der Volkshochschule "Albert Einstein". Die Idee entstand aus der Praxis und wurde 2008 von den Stadtverordneten bestätigt.

In Deutschland gibt es bislang unterschiedliche Kooperationsmodelle von Bibliothek und Volkshochschule. Das Projekt Bildungsforum hat aus den vielerorts erprobten Ansätzen das integrative Modell gewählt und möchte dieses spezifisch für Stadt und Region weiterentwickeln. Das heißt, das Bildungsforum vernetzt Standort, Ressourcen und Know-how von Bibliothek und Volkshochschule, um durch Synergien das Angebotsspektrum beider Einrichtungen stark zu erweitern. Die Kompetenzen der Volkshochschule auf dem Gebiet der Methodik und Didaktik der Lernarrangements sowie die Kompetenzen der Bibliothek im Bereich der individualisierten Informations-und Medienberatung werden gebündelt.

Das Bildungsforum bietet die idealen Voraussetzungen, neue Konzepte des Lernens zu erproben. Eine besondere Bedeutung kommt dabei einer Lerninfrastruktur zu, die auf individuelle Lern-und Beratungsbedürfnisse ausgerichtet ist. Im Zeitalter zunehmender Differenzierung von Lern-und Arbeitsbiographien werden nur solche Angebote nachhaltige Effekte erzielen, die vom Nutzer als individuell und "maßgeschneidert" erlebt und angenommen werden. Das Bildungsforum bietet den dafür erforderlichen offenen und zeitlich flexiblen Zugang zu Bildung, Wissen und Information, begleitet Lernwege individuell und hat zum Ziel, die Lernbereitschaft und Fortbildungsbeteiligung zu fördern sowie allen Altersgruppen Bildungs-sowie Erfahrungs-und Qualifikationschancen zu eröffnen.

Die Fassade der Stadt- und Landesbibliothek spiegelt den Geist des neu gestalteten Gebäudes wider. Ähnlich wie die radial geformten Einbauten wird auch die neu gestaltete Fassade dem Gebäude seine Strenge nehmen. Ziel ist es, für Potsdam einen Ort der Leichtigkeit und Freude zu schaffen: „create a public paradise“.

Erläuterungen zum Umbau des Gebäudes

Im Frühjahr 2006 wurden im Rahmen eines Workshops zur Potsdamer Mitte weitreichende städtebauliche Maßnahmen für den Bereich Stadt-und Landesbibliothek entwickelt. Die Empfehlung der Expertenkommission sieht den Abbruch der südlich anschließenden Bebauung vor, um das Haus der Stadt-und Landesbibliothek zukünftig in einen Gebäudekomplex einzubinden, der sowohl im Osten als auch im Westen direkt an die Bibliothek anschließt. Zum Stadtkanal wird es eine räumlich geschlossene Baukante geben, wobei die Stadt-und Landesbibliothek als unverzichtbare öffentlichkeitswirksame Kultur-und Bildungseinrichtung im Bereich der "Neuen Mitte" dauerhaft erhalten werden soll

Das Bibliotheks-Gebäude ist nicht nur eine "Rahmenbedingung", um darin Medien und Menschen zu beherbergen. Es ist entscheidend für die Substanz, das Profil und die Qualität der Einrichtung schlechthin. Deshalb sollen sich die konzeptionellen Ansätze sich in der Ausgestaltung des Gebäudes widerspiegeln, sei es in der Fassade, der Raumplanung, der innenarchitektonischen Elemente, der Farbgestaltung und Beleuchtung.

Der Entwurf des Architekten Reiner Becker vereinigt Funktionalität und moderne Architektur für das Medienzeitalter. Die Decke zum Innenhof wird geöffnet und unterhalb des 2. OGs mit einer Glaskonstruktion geschlossen. Dadurch entsteht ein lichtdurchflutetes Atrium. Um das Atrium gruppieren sich eine Zwischenetage sowie eine Galerie. In der 2. Etage befindet sich künftig die Volkshochschule. Im 3. OG finden wir das Magazin sowie die Verwaltungsräume der Bibliothek.

Das Erdgeschoss bietet mit Veranstaltungssaal, Cafe, Ausstellungsflächen, Medien-und Beratungsangeboten eine einladende Funktionsvielfalt. Hier finden Sie die Belletristik, die Musikbibliothek, CDs, DVDs und die Kinderbibliothek. Auf der Zwischenetage wird als völlig neues Angebot ein freizeitorientierter Bereich für Jugendliche entstehen. In der ersten Etage dreht sich dann alles um Wissen und Lernen. Hier findet man Medien aller Art sowie PC-und Internetarbeitsplätze. Darüber hinaus ergänzen Studienkabinen, Lernstudios und Gruppenarbeitsräume dieses optimale Lernumfeld. Die Räumlichkeiten der Volkshochschule befinden sich in der 2. Etage.

Die Volkshochschule verfügt dort über 16 Unterrichtsräume, die den didaktischen Anforderungen der einzelnen Programmbereiche entsprechen, erwachsenengerecht gestaltet sind und eine angenehme Lern-und Lehratmosphäre bilden, die fern von monotonen Lernumgebungen ist:

  • 2 Computerkabinette mit moderner Technik und aktueller Software
  • 2 Räume für Entspannungs-und Bewegungskurse, ausgestattet mit Schwingboden und den dazugehörigen Umkleidemöglichkeiten sowie Räumlichkeiten für die Unterrichtsmaterialien
  • 1 Raum für Kreativangebote mit pflegeleichtem Fußbodenbelag
  • 11 Multifunktionsräume für Sprachkurse, Seminarreihen, Vorträge etc.

Eine hohe Aufenthaltsqualität, ein optimales Umfeld für selbstgesteuertes Lernen und Weiterbildungsangebote sowie Raum für Kreativität und Experiment sind unverzichtbare Merkmale des sanierten Gebäudes. Auch Menschen im Rollstuhl, mit Seh-oder Hörbehinderung erhalten einen barrierefreien Zugang zu Bildung und Informationen.

Projektkosten

Das Gesamtvorhaben zur Sanierung der Stadt- und Landesbibliothek und zur Schaffung von modernen Räumen für die Volkshochschule umfasste ein Investitionsvolumen von ca. 13 Mio. Euro. Die Hälfte (ca. 6,5 Mio. Euro ) wurden über Fördermittel des Landes finanziert, den Rest bringen die Landeshauptstadt Potsdam und der Kommunale Immobilien Service auf.

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